Borneo – Meratus Mountains and Merabu Village
Anmerkung vorweg: Dieser Blogpost wird etwas länger und voller Fotos – unser Wunsch war, Tage im Urwald Borneos zu verbringen, fernab der touristischen Pfade, wild und herausfordernd. Es gab Momente, wo wir dachten: „Fuck, was haben wir uns eingebrockt“, doch im Nachhinein verflogen Schweißtropfen und Höhenangst. Sogar der Biss einer angeblich tödlichen Schlange in den Schuh unseres Guides bringt uns heute zum Schmunzeln. Die Natur, die Tierwelt und die Geräuschkulisse beim Wildcampen – unbeschreiblich, ein Tanz zwischen Furcht und Staunen. Wir wählten zwei Orte im östlichen Borneo: Loksado und die Meratus Mountains im Südosten sowie Merabu Village mit seinen umliegenden Bergen im Nordosten.
Loksado & Meratus Mountains:
Ein Abenteuer im WaldDie Meratus Mountains lockten mit schönen Kalksteinformationen, dicht umwachsen von Primär- und Sekundärwald – unser Startpunkt war Loksado. Auf dem Weg trafen wir kleine Dörfer, abgeschnitten von der Welt, nur zu Fuß oder per Motorrad erreichbar. Über Reisfelder drangen wir tiefer in den Urwald, früh begleitet von einer Schlangenbegegnung, die uns die Stirn runzeln ließ. Unser Ziel: der Wasserfall Haratai, wo wir zelteten. Mit einer dünnen Isomatte waren die Nächte hart, doch der Rückweg auf einem selbstgemachten Bambusfloß nach Loksado war ein Abenteuer, rau und unvergesslich. Nach drei Nächten in der Wildnis fühlte sich das abgeratzte Hotel wie Luxus an – selbst die kalte Dusche wurde ein Genuss, ein Kontrast zwischen Entbehrung und Erleichterung.
Fortsetzung folgt weiter unten…
Merabu Village: Am Ende der Welt
Nach zwei Flügen und fünf Stunden Auto fühlten wir uns am Ende der Welt – Merabu, tief im Urwald des nordöstlichen Borneo. Die Fahrt malte ein trauriges Bild: schrottreife Lastwagen, beladen mit Palmöl, zogen vorbei. Merabu liegt umgeben von Plantagen, doch das Dorf wehrt sich standhaft, seinen Wald zu schützen. Sie streben den Unesco-Weltkulturerbe-Status an, ein Prozess, der Jahre dauert, doch inzwischen gewannen sie das Sonderrecht, über eine Fläche von über 8000 Hektar selbst zu bestimmen – ein Gebiet, das viel größer wirkt, angesichts ihres Einsatzes. Neugierig auf diese Stärke, ließen wir uns vom Dorf empfangen, und gleich startete unsere erste Wanderung.
Unser Ziel war eine Tropfsteinhöhle, erfüllt von alten Höhlenmalereien und sogar Särgen, ein Kontrast zwischen Vergangenheit und Geheimnis. Am nächsten Tag wartete eine größere Herausforderung – mit dem Boot tief in den Urwald, campen am tiefblauen See, schwimmen, und um vier Uhr morgens den Aufstieg zum Sonnenaufgang. Alter Schwede, das war schweißtreibend, doch der Ausblick von der Bergspitze lohnte jeden Tropfen! Die Luftaufnahmen mit der Drohne krönten das Ganze – ein i-Tüpfelchen aus der Höhe, rau und majestätisch.