Die nördliche Medina von Marrakech
Am ersten Tag schliefen wir gemütlich aus, doch dadurch waren Sehenswürdigkeiten und der zentrale Marktplatz schon voll mit Touristen und oft nervigen lokalen Verkäufern – ein Start, wild und überlaufen. Darum gingen wir am zweiten Tag früh raus, zum Sonnenaufgang zur wunderschönen Medersa Ben Youssef, einer alten Koranschule im nördlichen Teil der Altstadt, die früh öffnet, ein Kontrast zwischen Hektik und Ruhe.
Von der Schule zum Garten
Als nahezu einzige Besucher genossen wir die friedliche Stimmung dort in vollen Zügen, rau und erhaben. Danach besuchten wir den Garten Jardin Majorelle, einst von einem französischen Maler errichtet und später von Yves Saint Laurent großzügig gepflegt – anfangs wirkte der Park klein für den Eintritt, doch die Vielfalt der Pflanzen und die schönen Details machten ihn lohnenswert, ein Schauspiel von Farbe und Kunst.
Gerberviertel beim Sonnenuntergang
Zum Sonnenuntergang spazierten wir zur anderen Seite der Medina ins Gerberviertel, den Tanneries, wo Leder verarbeitet und gefärbt wird – der Ammoniakgestank war nicht jedermanns Sache, weshalb jedem ein Bündel frischer Minze angeboten wurde, das man gerne ab und zu unter die Nase hielt, ein Moment von Tradition und Überwindung. Am nächsten Tag wartete unser Mietwagen, und es ging über das hohe Atlasgebirge Richtung Sahara – kaum zu fassen vor Aufregung!